Mit der Übernahme der britischen Gesellschaft Century Oils im Jahr 1991 stieg FUCHS in das Geschäft mit Bergbauschmierstoffen ein. Heute gehört FUCHS zu den führenden Anbietern auf diesem Markt und sieht noch viel Potenzial nach oben.
„Es gibt kaum eine Industrie, die so global unterwegs ist wie der Bergbau“, berichtet Alf Untersteller, der im Group Management Committee von FUCHS für diesen Bereich verantwortlich ist. „Einige multinationale Konzerne prägen das Geschäft und auch der Kreis der Manager ist übersichtlich und auf der ganzen Welt zu Hause.“ Diese Struktur birgt eine Chance, aber auch ein Risiko. „Wenn man einen guten Job macht, hat man gute Karten – denn das weiß sehr schnell jeder in der Branche. Aber negative Nachrichten verbreiten sich natürlich genauso zügig“, bringt Untersteller die Lage auf den Punkt.
Bei Produkten für den Untertagebau ist FUCHS sehr gut aufgestellt. Im Fokus steht hier vor allem die schwere Entflammbarkeit von wassermischbaren Hydraulikflüssigkeiten, die bei den hochwertigen Hightech-Gewinnungsmaschinen zum Einsatz kommen. „Unsere SOLCENIC-Produktreihe bietet hier eine große Bandbreite, je nach Anforderungen durch die OEMs, die die Maschinen herstellen, oder nach den Bedingungen des jeweiligen Bergwerks. Eine große Rolle spielt hier beispielsweise die Wasserqualität.“ Eine zweite wichtige Produktreihe ist die „POWERGEAR“- Familie, Schmierstoffe mit großem Viskositätsspektrum, die speziell für die extremen Anforderungen in Bergwerksgetrieben entwickelt wurden. Für den Bereich der Fette in Bergwerken wurde bei FUCHS LUBRITECH jetzt extra ein eigener Bereich installiert. Und auch für die Kohle-Flotation, einem Verfahren zur Aufbereitung des besonders hochwertigen Rohkohlestaubs, bietet FUCHS spezielle Reagenzien an.
„Es gibt kaum eine Industrie, die so global unterwegs ist wie der Bergbau“
„Eine Säule unseres Erfolgs ist die Spitzentechnologie, aber genauso wichtig sind der Service und die Logistik“, betont Untersteller und erzählt ein Beispiel: „Vor einigen Jahren meldete sich an einem Samstag mitten in der Nacht ein Bergwerk bei unserer australischen Tochtergesellschaft und hatte ein großes Problem. Die Öltanks waren leer und wenn sich daran nichts ändere, müsste die Mine in 48 Stunden stillgelegt werden.“ Innerhalb weniger Stunden fuhr die FUCHS-Mannschaft Fabrik und Labor an, produzierte 20.000 Liter einer kundenspezifischen Hydraulikflüssigkeit und verlud diese im Morgengrauen auf Lkw. Diese gaben Gas und schafften es in zwei Tagen, das abgelegene Bergwerk zu erreichen – gerade noch rechtzeitig, um die Mine in Gang zu halten. „Eine solche Aktion stärkt definitiv die Kundenbindung“, so Untersteller.
Genauso international wie das Bergbaugeschäft ist die Global Mining Division bei FUCHS aufgestellt. Geleitet wird sie von dem Briten Martyn Rushton, der durch das FUCHS Global Steering Committee unterstützt wird, deren Mitglieder aus Australien, Deutschland, UK und den USA kommen. „Die Mitglieder des Steering Committee agieren innerhalb des Unternehmens als Ratgeber unserer Tochtergesellschaften in allen Fragen rund um den Bergbau und vermitteln Kontakte. Außerdem treffen sich die Mitglieder der Global Mining Division aus den verschiedenen Gesellschaften regel mäßig. Wir nutzen dabei vor allem die großen Messen der Branche“, so Untersteller. Die wichtigsten Absatzmärkte für Bergbauschmierstoffe von FUCHS sind aktuell Australien, China und die USA, gefolgt von England, Südafrika, Deutschland und osteuropäischen Ländern wie Polen, Ukraine und Russland.
Trotz des Einbruchs der Kohlepreise ist Untersteller von der Expansion des Geschäfts mit Bergbauschmierstoffen bei FUCHS überzeugt. „Deshalb investieren wir auch in diesem Bereich“, verweist er auf jüngste Akquisitionen eines polnischen Spezialisten für Flotation-Reagenzien und der LUBRITENE-Gruppe in Südafrika/Australien, durch die eine weitere Erschließung des afrikanischen Markts für die Bergbau-Produktpalette ermöglicht wird.
