Aber nicht erst für die Umsetzung ist es wichtig, im Konzern gut vernetzt zu sein. Dasselbe gilt für die Themenfindung. Monatelang war Marquart deshalb viel unterwegs und präsentierte, zusammen mit seiner ersten Mitarbeiterin, inoviga in unzähligen Meetings. Mit Erfolg: Regelmäßig melden sich nun FUCHS-Mitarbeiter mit Ideen, eigenen Projekten oder Fundstücken. „Wenn ein US-Kollege auf einer Autofahrt eine Reportage über ein Start-up oder eine App hört und denkt, das ist aber spannend für FUCHS, dann schickt er mir hinterher einen Einzeiler mit dem Link.“
Zurückhaltender äußert sich der inoviga-Geschäftsführer zu konkreten Projekten. Lediglich grobe Szenarien mag er umreißen: „In der Welt von Facebook und Amazon will der Nutzer, dass auf einen Klick hin seine Frage beantwortet oder sein Produkt geliefert wird.“ Eine entsprechende globale Webplattform zu schaffen sei für eine strikt nach regionalen Zuständigkeiten, Geschäfts- und Produktbereichen untergliederte Organisation aber eine große Herausforderung.
Szenario Nummer zwei spielt mit dem Gedanken, statt des Produkts Schmierstoff künftig eine bestimmte Funktion als Dienstleistung anzubieten. „Wenn wir beispielsweise eine bestimmte Maschinenlaufzeit garantieren wollen, brauchen wir aber nicht nur Sensoren, die den Schmierstoffzustand überwachen“, erklärt Marquart. „Das System sollte auch automatisch agieren können, beispielsweise Ersatz bestellen.“
Eine umfassende Integrationsaufgabe, die auch Produktionsplanung, Logistik, Lagerhaltung und Buchhaltung mit einschließt. Klar: Ein derart umfassender Plan, das Geschäft neu zu strukturieren, ist vorerst noch Zukunftsmusik. Aber immerhin ist seit der inoviga-Gründung geklärt, wer für die Partitur zuständig ist.