Papierlose Produktion bei FUCHS LUBRITECH

Im gesamten Herstellprozess in der Produktion von FUCHS LUBRITECH wird nur noch ein Prozessschritt auf konventionelle Weise kommuniziert. „Bei Arbeitsantritt erhalten die Mitarbeiter ihre Aufträge auf Papier – doch während diese früher sämtliche Daten zu den benötigten Rohstoffen und genaue Anweisungen für die Herstellung der Produkte beinhalteten, sind die Unterlagen heute weitgehend leer – bis auf einen Code“, berichtet Michael Scherer, Teamleiter für die Produktbereiche CASSIDA und CEPLATTYN bei FUCHS LUBRITECH in Kaiserslautern. „Dann kommt direkt das Tablet zum Einsatz.“Dort wird der Auftrag mittels des Codes aufgerufen und gestartet. Damit werden automatisch die benötigten Rohstoffe im Hochregallager angefordert. „Im ersten Schritt der Herstellanweisung werden diese dann noch einmal genannt“, erklärt Scherer die Abläufe. „Außerdem wird ggf. auf die Gefahren eines speziellen Rohstoffs und die entsprechenden Schutzmaßnahmen wie das Tragen einer persönlichen Schutzausrüstung hingewiesen. Damit erhöhen wir nochmals die interne Arbeitssicherheit.“

Der nächste Prozessschritt beinhaltet dann Themen zur Vorbereitung der notwendigen Maschinen, z. B. deren gründliche Reinigung, und das Zugeben der jeweiligen „Zutaten“. „Da geht es beispielsweise darum, welcher Rohstoff an welcher Stelle hinzuzufügen ist, wie lange die Mischung gerührt werden muss oder welche Parameter einzustellen sind“, erklärt Scherer. „Jede Phase wird durch einen Klick auf das Tablet gestartet und durch eine Bestätigung mit Unterschrift abgeschlossen. So wird der Mitarbeiter sukzessive durch den Produktionsprozess geführt.“ Ein besonderer Vorteil der Einführung des Tablets: Dieses scannt noch einmal den Barcode der Rohstoffe – und hilft so, Verwechslungen zu vermeiden. „Die Fehlerquoten sind in der Tat signifikant gesunken“, weiß Scherer. Ist die Mischung perfekt, wird eine Probe an die Qualitätskontrolle gesandt. Gibt diese über das Tablet ihr Okay und verlangt kein Feinjustieren, dann kann der Mitarbeiter das Fertigprodukt dem Warenbestand zubuchen und den Auftrag abschließen.

„Im Januar 2016 wurde die papierlose Produktion bei uns eingeführt und hat sich trotz des etwas höheren Aufwands während der ersten Implementierungsphase bewährt“, so Scherer. „Es passieren einfach weniger Fehler beim Einsatz der verschiedenen Rohstoffe und auch die Arbeitssicherheit ist präsenter, da während des Produktionsprozesses immer wieder darauf hingewiesen wird.“ An der Entwicklung und Implementierung der Software waren Mitarbeiter aus der Fertigung von FUCHS LUBRITECH beteiligt.

Und noch einen weiteren Mehrwert bietet die Umstellung: Die Herstellung bestimmter Produkte wurde durch die Prozessautomatisierung nicht nur vereinheitlicht und vereinfacht – die digitale Steuerung ermöglicht außerdem eine Online-Dokumentation und die Gewinnung zahlreicher interessanter Daten. Dies trägt zu einer höheren Transparenz und damit zu einer kontinuierlichen Prozessoptimierung bei.

Am wichtigsten ist jedoch der Einfluss, den die papierlose Produktion auf die Kunden von FUCHS LUBRITECH hat: Eine der Kernkompetenzen des Unternehmens ist die Inspektion, Wartung und Reparatur von Offenen Großgetrieben der Grundstoffindustrie durch eigene Service-Ingenieure weltweit. Die Ergebnisse der kontinuierlichen Service-Einsätze werden im sogenannten "FLT Inspector", einem modernen Dokumentationssystem, festgehalten und stehen den Kunden jederzeit zur Verfügung. Der "FLT Inspector" ist als App verfügbar und ermöglicht den Kunden weltweit einen Zugriff auf alle Maintenance-Informationen in Echtzeit. Durch dieses umfassende Service-Paket im Zusammenwirken mit den CEPLATTYN-Schmierstoffen sind Getriebelaufzeiten von mehr als 40 Jahren möglich.